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Kartoffeln

In den letzten zehn Jahren blieb die Kartoffelanbaufläche nahezu unverändert bei rund 11 000 ha (11 100 ha im Jahr 2018, d. h. -176 ha gegenüber 2017). Mit dem stetigen Rückgang der Anzahl Produzenten erhöhte sich die Anbaufläche pro Betrieb innerhalb von zehn Jahren kontinuierlich von 1,5 ha auf 2,5 ha. Die Anbaufläche für Frühkartoffeln, die in der Regel unter Plastik angebaut werden, hat sich seit 2008 von ca. 200 ha auf ca. 400 ha verdoppelt. Im Jahr 2018 belief sie sich auf 381 ha (-57 ha gegenüber 2017). Was die angebauten Sorten betrifft, ist die Industriesorte Agria Spitzenreiterin (20 % der Flächen), weit abgeschlagen folgen verschiedene Konsumsorten (z. B. Victoria 5 %, Erika 8 % und Charlotte 4 %) und Industriesorten (Innovator 5 % und Fontane 5 %) (siehe Grafik). Die Kantone Bern, Waadt und Freiburg vereinen zusammen mehr als 65 % der Schweizer Produktion.
 

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Ölsaaten

Bei den Ölsaaten ist ein starker Anstieg der Anbauflächen auf über 30 000 ha festzustellen (2018: 30 333 ha; 2017: 27 615 ha, was +10 % entspricht), ein bisheriger Höchststand. Dies ist hauptsächlich auf den Raps zurückzuführen, dessen Nachfrage steigt, weil er als Palmölersatz gefragt ist. Detailliert betrachtet zeigt sich, dass die Anbauflächen für Soja um 121 ha bzw. 7 % zunahmen, diejenigen für Raps um 2432 ha bzw. 12 % und diejenigen für Sonnenblumen um 139 ha bzw. 2,5 %. Im Vorjahresvergleich steigen die Durchschnittserträge und erreichen sogar den höchsten Stand seit 2011 (siehe Grafik). Betrachtet man die beiden wichtigsten Ölsaaten der Schweiz, Raps und Sonnenblumen, zeigt sich basierend auf den Zuteilungen, dass 2018 beinahe 40 % (Raps) bzw. 45 % (Sonnenblumen) der inländischen Gesamtproduktion auf den Kanton Waadt entfallen.
 

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Vergleich der Anbaustrukturen von Ackerkulturen

Mit einer Anbaufläche von 82 000 ha ist Weizen flächenbezogen die bedeutendste Ackerkultur in der Schweiz. Rund 17 000 Betriebe bauten Weizen grösstenteils zur menschlichen Ernährung an, woraus eine mittlere Weizenfläche je Betrieb von 4,8 ha resultierte. Die Grössenklasse mit 5–10 ha Weizen je Betrieb leistete mit insgesamt 26 300 ha Weizen den grössten Beitrag zur Gesamtfläche. Die Grössenklasse > 15 ha übertraf mit knapp 16 000 ha die nächstfolgenden Grössenklassen 3–5 ha und 10–5 ha. Die obersten beiden Grössenklassen erreichten einen Anteil von 35 % an der Gesamtfläche.
 

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Die Anbaufläche von Gerste machte mit 28 000 ha ein Drittel der Weizenanbaufläche aus, doch war die Anzahl Betriebe mit Gerste von 11 600 vergleichsweise hoch. Dies widerspiegelte sich in einer mittleren Gerstenfläche je Betrieb von 2,4 ha. Erreichte die in der Talzone angebaute Weizenfläche an der Gesamtfläche einen Anteil von 84 %, betrug er bei der Gerste 74 %.

Im Kartoffelanbau bewirtschafteten 4300 Betriebe eine Gesamtfläche von 11 000 ha. Dass die Grössenklasse 5–10 ha den Hauptteil zur Gesamtfläche beisteuerte, kann dem höheren Arbeitsbedarf der Kultur zugeschrieben werden.

Raps bauten 6500 Betriebe auf einer Gesamtfläche von 23 000 ha an. Die Grössenklassen 3–5 ha und 5–10 ha bewirtschafteten je eine Rapsfläche von etwa 6600 ha. Wie bei Weizen und Zuckerrüben betrug die Rapsfläche der Grössenklasse 0–1 ha bis zu 1 % der Gesamtfläche, bei Gerste und Kartoffeln waren es je 4 %.

Im Berichtsjahr bewirtschafteten rund 4600 Produzenten eine Zuckerrübenfläche von 18 600 ha, was eine mittlere Anbaufläche von 4,6 ha ergab. Die Grössenklasse 5–10 ha leistete den Hauptteil zur Gesamtfläche bei.
Veränderte sich anfangs der letzten Dekade die Zuckerrübenfläche in Abhängigkeit der privatwirtschaftlich festgelegten Zuckerquote, sank die Fläche in den letzten Jahren trotz ungebrochener Rohstoffnachfrage der beiden Zuckerwerke. Mit dem Rückgang der Anzahl Rübenpflanzer von 6400 auf 4600 stieg die mittlere Rübenfläche je Betrieb von 3,2 auf 4 ha an. Dementsprechend verlagerten sich Anbauflächen bis zu 5 ha insbesondere in die Grössenklasse 5–10 ha. Die obersten beiden Grössenklassen legten ebenfalls zu und trugen im Berichtsjahr mit 12 % zur gesamten Rübenfläche bei.
 

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Arnaud de Loriol, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, arnaud.deloriol@blw.admin.ch
Hans-Ulrich Tagmann, BLW Fachbereich Pflanzliche Produkte, hans-ulrich.tagmann@blw.admin.ch

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