Kulturlandschaftsbeiträge
Mit Kulturlandschaftsbeiträgen wird die Offenhaltung der Kulturlandschaft gefördert. Sie sollen eine möglichst flächendeckende Bewirtschaftung der land- und alpwirtschaftlichen Flächen sicherstellen und so insbesondere in Gebieten und Lagen mit klimatischen oder topografischen Erschwernissen den Waldeinwuchs verhindern. Eine offene Kulturlandschaft dient als Basis für die Erbringung der übrigen gemeinwirtschaftlichen Leistungen.
Grundlegende Informationen zu den Kulturlandschaftsbeiträgen sind zu finden unter:
www.blw.admin.ch > Instrumente > Direktzahlungen > Kulturlandschaftsbeiträge
Kulturlandschaftsbeiträge setzen sich aus sechs Teilbeträgen zusammen:
Offenhaltungsbeitrag
Hangbeitrag
Steillagenbeitrag
Hangbeitrag für Rebflächen
Alpungsbeitrag
Sömmerungsbeitrag
76 % der Kulturlandschaftsbeiträge werden an Ganzjahresbetriebe ausgerichtet. Ganzjahresbetriebe erhalten Offenhaltungs-, Hang- und Steillagenbeiträge sowie den Hangbeitrag für Rebflächen und den Alpungsbeitrag. Die restlichen 24 % der Kulturlandschaftsbeiträge werden als Sömmerungsbeitrag an Sömmerungsbetriebe bezahlt.
Aus folgender Tabelle lassen sich die ausbezahlten Beträge pro landwirtschaftlicher Zone und Kanton für alle fünf Arten der Kulturlandschaftsbeiträge ablesen.
Offenhaltungsbeitrag
Mit dem Produktionserschwernisbeitrag werden die Bewirtschaftungsnachteile in den höheren Zonen angemessen berücksichtigt.
Ansätze Offenhaltungsbeitrag 2018
Zone | Fr./ha |
Talzone | 0 |
Hügelzone | 100 |
Bergzone I | 230 |
Bergzone II | 320 |
Bergzone III | 380 |
Bergzone IV | 390 |
Offenhaltungsbeitrag 2018
Merkmal | Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total |
Fläche | ha | 24 389 | 233 628 | 280 704 | 538 722 |
Betrieb | Anzahl | 4 472 | 12 165 | 13 456 | 30 093 |
Fläche pro Betrieb | ha | 5,45 | 19,20 | 20,86 | 17,90 |
Beitrag pro Betrieb | Fr. | 838 | 3 242 | 7 194 | 4 652 |
Total Beiträge | 1 000 Fr. | 3 750 | 39 434 | 96 809 | 139 993 |
Quelle: BLW
Auch Betriebe in der Talregion erhalten einen Offenhaltungsbeitrag, wenn sie Flächen in der Hügel- oder Bergregion bewirtschaften. Da der Hauptanteil ihrer Flächen in der Talregion liegt, bekommen solche Betriebe jedoch einen niedrigeren Beitrag als Betriebe, die vorwiegend Flächen in der Bergregion bewirtschaften. Die Totalfläche mit Offenhaltungsbeitrag hat sich gegenüber dem Vorjahr um 430 ha verkleinert.
Hangbeitrag
Mit dem Hangbeitrag werden die Erschwernisse der Flächenbewirtschaftung in Hanglagen in allen Zonen ausgeglichen. Keine Beiträge erhalten Dauerweiden, Rebflächen sowie Hecken, Feld- und Ufergehölze. Die Hangfläche eines Betriebs muss mindestens 50 Aren betragen, damit Hangbeiträge ausgerichtet werden.
Ansätze Hangbeitrag 2018
Hanglage | Fr./ha |
18 – 35 % Neigung | 410 |
> 35 – 50 % Neigung | 700 |
> 50 % Neigung | 1 000 |
Hangbeitrag 2018
Merkmal | Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total |
Zu Beiträgen berechtigende Flächen mit: | |||||
– Neigung 18 – 35 % (in ha) | ha | 26 222 | 60 525 | 70 803 | 157 551 |
– über 35 – 50 % Neigung (in ha) | ha | 2 874 | 11 899 | 34 791 | 49 563 |
– über 50 % Neigung (in ha) | ha | 1 313 | 4 126 | 21 873 | 27 311 |
Total | ha | 30 408 | 76 550 | 127 468 | 234 426 |
Anzahl Betriebe | Anzahl | 10 879 | 11 328 | 12 876 | 35 083 |
Beitrag pro Betrieb (in Fr.) | Fr. | 1 294 | 3 290 | 5 845 | 3 609 |
Beiträge Total | 1 000 Fr. | 14 075 | 37 270 | 75 256 | 126 602 |
Quelle: BLW
Von den insgesamt 234 000 Hektaren LN Hangflächen waren im Jahr 2018 knapp 2/3 der Kategorie Neigung 18 – 35 % zugeordnet. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Fläche mit Hangbeiträgen um 2472 ha erhöht. Der Umfang der angemeldeten Flächen ist u. a. Folge von Wetterbedingungen, die die Bewirtschaftungsart beeinflussen (mehr oder weniger Weideland oder Heuwiesen).
Steillagenbeitrag
Der Steillagenbeitrag ist ein Beitrag für Betriebe mit einem Anteil von 30 % und mehr an steilen Flächen (> 35 % Hangneigung), die besonders schwer zu bewirtschaften sind.
Ansätze Steillagenbeitrag* 2018
Anteil Flächen mit Hangbeitrag > 35 % Hangneigung an der beitragsberechtigten LN | Fr./ha |
30 % | 100 |
40 % | 229 |
50 % | 357 |
60 % | 486 |
70 % | 614 |
80 % | 743 |
90 % | 871 |
100 % | 1 000 |
* Die Ansätze sind in 10 %-Schritten dargestellt. Sie erhöhen sich jedoch kontinuierlich mit steigendem Anteil der Flächen von > 35 %.
Steillagenbeitrag 2018
Merkmal | Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total |
Zu Beiträgen berechtigende Flächen (Neigung > 35 %) | ha | 108 | 2 661 | 32 366 | 35 135 |
Anzahl Betriebe | Anzahl | 23 | 594 | 4 359 | 4 976 |
Fläche pro Betrieb | ha | 4,69 | 4,48 | 7,43 | 7,06 |
Beitrag pro Betrieb (in Fr.) | Fr. | 961 | 1 065 | 2 446 | 2 274 |
Beiträge Total | 1 000 Fr. | 22 | 633 | 10 660 | 11 315 |
Quelle: BLW
Die Mittel aus dem Steillagenbeitrag fliessen vor allem in die Bergregion. 55 % des Steillagenbeitrags geht an Betriebe mit weniger als 20 Hektaren Fläche und damit an solche, die kleiner sind als der Durchschnittsbetrieb. Die Fläche mit Steillagenbeiträgen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 241 ha erhöht.
Hangbeitrag für Rebflächen
Ziel der Hangbeiträge für Reben ist, dass Rebberge in Steil- und Terrassenlagen weiterhin bewirtschaftet und erhalten werden.
Ansätze Hangbeitrag für Rebflächen 2018
Hanglage | Fr./ha |
30 – 50 % Neigung | 1 500 |
> 50 % Neigung | 3 000 |
Terrassenlage > 30 % Neigung | 5 000 |
Hangbeitrag für Rebflächen 2018
Einheit | ||
Summe der zu Beiträgen berechtigten Flächen | ha | 3 768 |
Steillagen 30 bis 50 % Neigung | ha | 1 865 |
Steillagen über 50 % Neigung | ha | 427 |
Terrassenanlagen | ha | 1 475 |
Anzahl Betriebe | Anzahl | 2 267 |
Fläche pro Betrieb | ha | 1,66 |
Beitrag pro Betrieb | Fr. | 5 053 |
Beiträge Total | 1 000 Fr. | 11 456 |
Quelle: BLW
Der Anteil der beitragsberechtigten Rebflächen in Steil- und Terrassenlagen an der gesamten Rebfläche beträgt rund 30 %. Dabei sind 10 % dieser Flächen in Steillagen mit einer Neigung über 50 %, und mit 1475 Hektaren befinden sich 40 % in Terrassenanlagen. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Fläche mit Hangbeiträgen für Rebflächen um 96 ha reduziert.
Alpungsbeitrag
Der Alpungsbeitrag gibt den Ganzjahresbetrieben einen finanziellen Anreiz, ihre Tiere zur Sömmerung abzugeben. Der Alpungsbeitrag beträgt 370 Franken pro Normalstoss.
Alpungsbeitrag 2018
Einheit | Talregion | Hügelregion | Bergregion | Total | |
Normalstoss | NST | 52 505 | 66 652 | 174 080 | 293 238 |
Anzahl Betriebe | Anzahl | 4 723 | 5 477 | 10 077 | 20 277 |
NST pro Betrieb | NST | 11,12 | 12,17 | 17,27 | 14,46 |
Beitrag pro Betrieb | Fr. | 4 113 | 4 503 | 6 392 | 5 351 |
Beiträge Total | 1 000 Fr. | 19 427 | 24 661 | 64 410 | 108 498 |
Quelle: BLW
Aus der Bergregion kommen viermal so viele NST für die Sömmerung als aus der Talregion. Die Betriebe in der Bergregion geben mit 17,27 NST die meisten Tiere pro Betrieb zur Sömmerung. Gegenüber dem Vorjahr wurden 1711 Normalstösse weniger mit Alpungsbeiträgen unterstützt.
Sömmerungsbeitrag
Mit dem Sömmerungsbeitrag soll die Bewirtschaftung und Pflege der ausgedehnten Sömmerungsweiden in den Alpen, Voralpen und im Jura gewährleistet werden. Das Sömmerungsgebiet wird mit rund 300 000 NST genutzt und gepflegt. Der Viehbesatz jeder Alp wird nach den Grundsätzen einer nachhaltigen Nutzung festgelegt. Man spricht dabei vom sogenannten Normalbesatz. Ausgehend vom Normalbesatz werden die Beiträge nach Normalstoss (NST) und letztmals im 2018 auch pro GVE ausgerichtet. Ein NST entspricht der Sömmerung einer Grossvieheinheit (GVE) während 100 Tagen (vgl. Artikel zu Sömmerungsbetrieben in diesem Agarbericht).
Ansätze Sömmerungsbeitrag 2018
Tierkategorie | Fr. |
Gemolkene Kühe, Milchschafe und Milchziegen mit einer traditioneller Sömmerungs- dauer von 56 – 100 Tagen, pro GVE | 400 |
Schafe ohne Milchschafe, pro NST | |
– bei ständiger Behirtung oder Umtriebsweiden mit Herdenschutzmassnahmen | 400 |
– bei Umtriebsweiden | 320 |
– bei übrigen Weiden | 120 |
Übrige raufutterverzehrende Nutztiere, pro NST | 400 |
Sömmerungsbeitrag 2018
Parameter | Beiträge | Betriebe | GVE oder NST |
Tierkategorie | |||
Einheit | 1 000 Fr. | Anzahl | Anzahl |
Gemolkene Kühe, Milchschafe und Milchziegen mit einer traditioneller Sömmerungsdauer von 56 – 100 Tagen, GVE | 11 974 | 762 | 30 099 |
Schafe ohne Milchschafe, NST | 7 050 | 789 | 22 030 |
Übrige Raufutter verzehrende Nutztiere, NST | 104 955 | 6 229 | 263 655 |
Total | 123 980 | 6 682 |
Sömmerungsbeitrag für Schafsömmerung nach Weidesystem 2018
Parameter | Betriebe | Tiere mit Beiträgen | Beiträge |
Weidesystem | |||
Einheit | Anzahl | NST | 1000 Fr. |
Ständige Behirtung | 188 | 13 043 | 5 211 |
Umtriebsweide | 190 | 3 781 | 1 210 |
Übrige Weide | 422 | 5 206 | 629 |
Total | 800 | 22 030 | 7 050 |
Quelle: BLW
Gegenüber den Vorjahren haben die Schafe mit ständiger Behirtung zugenommen. Die Schafe auf Umtriebsweiden und auf den übrigen Weiden haben hingegen abgenommen.
Entwicklung der Sömmerung 2016 – 2018
Tierkategorie | Jahr 2016 | Jahr 2017 | Jahr 2018 | |
Milchkühe | Betriebe | 4 623 | 4 640 | 4 543 |
NST | 108 043 | 107 469 | 106 996 | |
Mutterkühe und andere Kühe | Betriebe | 2 860 | 2 802 | 2 811 |
NST | 44 399 | 45 640 | 47 660 | |
Anderes Rindvieh | Betriebe | 6 118 | 6 107 | 6 062 |
NST | 118 703 | 116 581 | 119 058 | |
Equiden | Betriebe | 842 | 843 | 728 |
NST | 4 278 | 3 978 | 3 599 | |
Schafe | Betriebe | 888 | 892 | 890 |
NST | 23 778 | 23 768 | 23 707 | |
Ziegen | Betriebe | 1 278 | 1 279 | 1 294 |
NST | 5 895 | 6 086 | 6 291 | |
Andere gesömmerte Tiere | Betriebe | 435 | 419 | 455 |
NST | 1 120 | 1 095 | 1 229 |
Quelle: BLW
Sömmerungsbeiträge nach Kantonen und Tierkategorien
Sömmerungsstatistik: Betriebe und Normalstösse nach Kantonen
Direktzahlungen an Sömmerungsbetriebe nach Kantonen
Jonas Plattner, BLW, Fachbereich Direktzahlungsgrundlagen, jonas.plattner@blw.admin.ch
Denis Morand, BLW, Fachbereich Direktzahlungsgrundlagen, denis.morand@blw.admin.ch
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