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Menge und Qualität

Die Kartoffelproduktion des letzten Jahres kann als «stabil» bezeichnet werden. Im Vergleich zu 2017 verzeichnet die Ernte 2018 nur einen Rückgang um 3 % und beläuft sich auf 447 000 Tonnen (2017: 461 000 t). Der Anteil der Speisekartoffeln veränderte sich mit einer Produktionsmenge von 172 000 Tonnen gegenüber 2017 (175 000 t) kaum. Nur die Produktionsmenge der Veredelungskartoffeln erhöhte sich massgeblich, und zwar um 14 % auf 160 000 Tonnen. Sowohl die Erträge (2018: 403 kg/Are; 2017: 409 kg/Are) als auch die Anbauflächen (2018: 11 107 ha; 2017: 11 276 ha) blieben praktisch unverändert. Der Rückgang der Anzahl Produzentinnen und Produzenten beschränkt sich auf 1 % (2018: 4450; 2017: 4502). Aufgrund der tiefen Temperaturen konnten die Kartoffeln im Frühjahr 2018 erst vergleichsweise spät gepflanzt werden. Das in Folge sonnige und warme Wetter beschleunigte die Entwicklung so, dass verglichen mit einem durchschnittlichen Jahr aus dem anfänglichen Rückstand ein Vorsprung von einer bis zwei Wochen wurde. Die Hitzeperioden von Juni bis August beeinträchtigten die Kartoffeln generell stark. Während im Schweizer Mittelland und in der Westschweiz vereinzelte Niederschläge, deren Mengen aber lokal variierten, niedergingen, zog eine lange Trockenphase die Kulturen im Nordosten der Schweiz in Mitleidenschaft, wodurch der Arbeitsaufwand für die Bewässerung gross war. Die Qualität war insgesamt trotzdem gut, auch wenn bestimmte Parzellen stark unter der Hitze litten. Die Kaliber sind dem mittleren Bereich zuzuordnen, was insgesamt zu einem ausgeglichenen Angebot führt. Die innere und äussere Qualität ist gut. Im Vergleich zum Vorjahr gab es mehr Schäden durch den Drahtwurm. Weitere verbreitete Mängel sind Buckel- und Pulverschorf sowie durch Schnecken verursachte Schäden. Im Jahr 2018 beliefen sich die Bio-Anbauflächen auf 710 ha, was einem Anstieg um 119 ha entspricht. Die Gesamternte nahm um beinahe 20 % zu und belief sich auf 18 290 Tonnen (2017: 15 261 t) – die Rekordernte innerhalb der letzten zehn Jahre! Die Anzahl Betriebe, die Bio-Kartoffeln anbauen, belief sich auf 661. Im Jahr 2018 betrug der Marktanteil der Bio-Kartoffeln 16 %. Zurzeit ist der Bedarf an Bio-Kartoffeln ausreichend gedeckt. Es werden keine neuen Produzentinnen und Produzenten von Bio-Kartoffeln benötigt. Betriebe, die gerne Kartoffeln anbauen würden, sollten sich über die Nachfragelage informieren, bevor sie Kartoffeln anpflanzen. Zurzeit ist die Nachfrage nach Bio-Speisekartoffeln leicht rückläufig.

Quelle: Bioaktuell/swisspatat


Erntejahr 2018

Speisekartoffeln172 000 t
Veredelungskartoffeln158 800 t
Saatkartoffeln23 400 t
Verfütterung79 700 t
Export13 700 t

Quelle: swisspatat 


Seit 2012 haben nur Produzentinnen und Produzenten mit Abnahmeverträgen Anspruch auf finanzielle Unterstützung seitens der Branchenorganisation für die Verwertung von Überschusskartoffeln.

Importmanagement

Die WTO-Abkommen verlangen einen Marktzugang von 23 750 Tonnen Kartoffeläquivalenten. 19 750 Tonnen werden mit den Teilzollkontingenten Nr. 14.1 (Saatkartoffeln), Nr. 14.2 (Veredelungskartoffeln) und Nr. 14.3 (Speisekartoffeln) erfüllt, 4000 Tonnen sind für das Kontingent Nr. 14.4 (Kartoffelprodukte) vorgesehen. Im Jahr 2018 wurde einzig das Teilzollkontingent Nr. 14.1 temporär erhöht, und das ein einziges Mal um insgesamt 2000 Tonnen.
 

Aufteilung des Teilzollkontingents Nr. 14.1 bis 14.3

WarenkategorieTeilzollkontingentVorübergehende Erhöhung
des Teilzollkontingents
Saatkartoffeln4 000 t2 000 t
Speisekartoffeln6 500 t 
Veredelungskartoffeln9 250 t 
Total19 750 t2 000 t


Aussenhandel

Arnaud de Loriol, BLW, Fachbereich Pflanzliche Produkte, arnaud.deloriol@blw.admin.ch

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