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Im Berichtsjahr wurde eine totale Fleischmenge von 489 880 Tonnen Schlachtgewicht produziert, was einer Zunahme um 1,3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Rund 230 000 Tonnen Schlachtgewicht entfallen auf Schweinefleisch, etwa 120 000 auf Rindfleisch sowie gut 100 000 Tonnen auf Geflügelfleisch.

Der Produktionswert von Fleisch lag gemäss BFS (2018) bei gut 2,6 Milliarden Franken und machte somit etwas mehr als einen Viertel des gesamten landwirtschaftlichen Produktionswertes aus.

Am beliebtesten war im Berichtsjahr bei den Schweizerinnen und Schweizern trotz langjährigem Konsumrückgang nach wie vor das Schweinefleisch mit einem Anteil am gesamten Fleischkonsum von etwa 42 %.

Der jährliche Pro-Kopf-Fleischkonsum der Schweizer Bevölkerung blieb 2018 mit 52,06 kg fast auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Die gesamte konsumierte Fleischmenge betrug 445 105 Tonnen Verkaufsgewicht (ohne Fisch und Krustentiere), was einer kleinen Zunahme von 0,4 % entspricht.
 

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Aussenhandel

Die Fleischexporte des für die menschliche Ernährung relevanten Fleisches nach Frischfleischäquivalent nahmen im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um 8,1 % auf total 8330 Tonnen Verkaufsgewicht ab. Diese Abnahme ist nicht zuletzt auf den zeitweise stärkeren Franken und das weltweit schwächere Wachstum zurück zu führen.

Schweinefleisch verzeichnete mit 46,9 % die grösste prozentuale Abnahme beim Export mit noch 1441 Tonnen Verkaufsgewicht. Beim Rindfleisch war im Berichtsjahr eine Zunahme um 16 % auf 5252 Tonnen zu verzeichnen.

Mengenmässig auf tiefem Niveau sank der Kalbfleischexport fast um die Hälfte auf noch 10 Tonnen Verkaufsgewicht.

Die Einfuhr von Fleisch für die menschliche Ernährung nahm im Jahr 2018 um 3,6 % ab und belief sich auf 88 304 Tonnen Verkaufsgewicht (ohne Fische, Weich- und Krustentiere). Rückläufig waren unter anderem die Importe von Schweine- (-1,3 %) und Schaffleisch (-8 %). Die Einfuhren von Rindfleisch sanken um knapp 8 %. Dies hauptsächlich, weil die inländische Produktion zunahm. Diese Zunahme ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass in Folge Trockenheit überdurchschnittlich viele Tiere geschlachtet werden mussten.

Wie auch im Vorjahr konnte der Bedarf an beliebten Fleischstücken (z. B. Rind-, Lamm- und Pferdenierstück, Truten- und Pouletbrust) nicht vollständig durch die Inlandproduktion abgedeckt werden.

Es wurden unter anderem 20 793 Tonnen Fleisch vom Grossvieh, 9812 Tonnen Schweinefleisch und 44 780 Tonnen Geflügelfleisch importiert.
 

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Deutschland bleibt auch im Jahr 2018 der wichtigste Lieferant für Rindfleisch (5065 t Verkaufsgewicht) und Schweinefleisch (582 t).

Mit gut 40 % (15 843 t) bleibt Brasilien der wichtigste Lieferant für Geflügelfleisch. Mit 65 % liefern Australien und Neuseeland als grösste Exportländer den Hauptteil des Schaffleisches.

Der Import von Konsumeiern stieg im Berichtsjahr im Gegensatz zum Vorjahr um 4,9 % auf 241,4 Millionen Stück. Hingegen nahmen die importierten Verarbeitungseier, welche in der Schweiz aufgeschlagen wurden, im Gegensatz zu den Vorjahren deutlich ab (-11,2 % auf 166,4 Millionen Stück). Nach wie vor sind die wichtigsten Herkunftsländer für Eierimporte die Niederlande, Deutschland und Frankreich (bei den Konsumeiern auch Italien).

Fleischkonsum

Im Berichtsjahr blieb der Pro-Kopf-Konsum von verkaufsfertigem Fleisch im Vergleich zu 2017 mit 52,06 kg pro Jahr nahezu unverändert (ohne Fisch und Krustentiere, aber mit Kaninchen und Wild). Zu erwähnen sei hier, dass beim Geflügel für die Berechnung des verkaufsfertigen Fleisches neue Berechnungsmethoden eingesetzt werden. Dies führt rechnerisch zu einem um rund 2 kg höheren Pro-Kopf-Konsum. Um die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr zu gewährleisten, wurde auch das Jahr 2017 neu berechnet.

Es muss beachtet werden, dass in der Konsumberechnung das Fleisch bei Einkäufen durch Private im benachbarten Ausland nicht eingerechnet wird.

Der gesamte Fleischkonsum der Bevölkerung in der Schweiz im Jahr 2018 blieb mit plus 0,4 % fast unverändert und beläuft sich auf 445 105 Tonnen verkaufsfertigem Fleisch. Obwohl der gesamte Fleischkonsum leicht anstieg, sank der Pro-Kopf-Konsum; dieser Umstand ist im Bevölkerungswachstum begründet.

Der Konsum der Fleischarten veränderte sich unterschiedlich. So erhöhte sich etwa der Verbrauch beim Rindfleisch um 2,5 % auf 11,36 kg und beim Geflügelfleisch um 3,4 % auf 14,22 kg. Beim Kalbfleisch blieb der Konsum unverändert und beim Schweinefleisch verminderte er sich um 2,9 % auf 21,64 kg.

Das Geflügelfleisch bleibt somit nach wie vor auf der Beliebtheitsskala der Konsumentinnen und Konsumenten nach Schweinefleisch auf dem zweiten Platz - Rindfleisch liegt auf Platz drei.
 

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Kalbfleisch hat bei der Schweizer Bevölkerung seit 2009 gegenüber dem Berichtsjahr um etwa 21 % an Beliebtheit eingebüsst, beim Pferdefleisch ist es gar 50 %. Aber auch Schweinefleisch wurde um 12 % weniger gegessen. Im Gegenzug legte das Geflügelfleisch klar zu. Beim Rindfleisch liegt der Pro-Kopf-Konsum in etwa auf dem gleichen Stand wie vor 10 Jahren.

Das Schweinefleisch war auch vor 10 Jahren mit 24,59 kg Pro-Kopf-Konsum am beliebtesten, gefolgt vom Rindfleisch mit 10,96 kg sowie Geflügelfleisch mit 10,78 kg. Der allgemeine Rückgang in den vergangenen Jahren geht in erster Linie auf das Konto von Schweine- und Kalbfleisch.

Fleischkonsum international

Gemäss Berechnungen von Proviande (2018), gestützt auf Daten der FAO, belegte im internationalen Vergleich der Pro-Kopf-Konsum von Fleisch in der Schweiz im Jahr 2013 (leider keine neueren Zahlen verfügbar) mit 51,98 kg den 50. Rang. Die Spanne reichte hier von 2,65 kg pro Jahr in Indien bis 110,04 kg pro Jahr in Hongkong. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Konsum betrug in den 180 erfassten Ländern 31,06 kg Verkaufsgewicht. Seit 1984 nahm der weltweite Pro-Kopf-Konsum von Fleisch um etwa 40 % zu, während er in der Schweiz in der gleichen Zeitspanne um etwa 15 % abnahm.

In Europa belegt Luxemburg von den erfassten Ländern mit 70,81 kg Verkaufsgewicht Fleisch pro Kopf den Spitzenplatz, während Bosnien und Herzegowina mit 23,15 kg das Schlusslicht bilden (die Schweiz belegt von den 39 erfassten Ländern Rang 23).

Hans Ulrich Leuenberger, BLW, Fachbereich Tierische Produkte und Tierzucht, hansulrich.leuenberger@blw.admin.ch 

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